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Freitag, 25. Dezember 2009

Raclette hätte besser sein können

Es ist schon eine kleine Tradition am Heiligen Abend ein Raclette-Menü im kleinen Familienkreis zu verspeisen. Bisher haben wir für unser Raclette-Gerät immer AOC-Walliser Käse benutzt. Die Käse wird in runden Laiben von mehreren kg geliefert. In diesem Jahr konnte ich nur Schweizer „Raclette Käse“ in eckiger Form erhalten. Zunächst habe ich mir nicht dabei gedacht. Das Erwachen kam dann beim Essen. Der Käse hatte wenig Geschmack, obwohl er sehr gut verlief. Es fiel auch auf , dass keine schmierige, rote Rinde vorhanden war, die den Käse beim Aufschmelzprozess zusammenhält. Ich hatte einen Industriekäse (Käsezubereitung) aus der Schweiz von der Firma „Enmi“ gekauft. Die Enttäuschung war groß.
Dies veranlasste mich, einmal zu recherchieren, was es mit dem beliebten Gericht „Raclette“ auf sich hat. Das Gericht ist unter dem Namen „Bratchäs“ schon seit dem Mittelalter aus den Alpen bekannt. Wahrscheinlich hat Wilhelm Tell bereits „Bratchäs“ gegessen. Anfang des 20. JH kam dann im Rahmen einer Werbeaktion für Walliser Wein der Name Raclette (franz. von schaben, kratzen) auf. Der wirklich gute Raclette Käse wird aus silofreier Rohmilch mit einer Reifezeit von mindestens 6 -8 Monaten hergestellt. Reifezeit je länger, je besser, dies wirkt sich auf den würzigen Geschmack und das Fliesverhalten aus. Von ca. 1000 Milchbauern im Wallis liefern nur 650 Betriebe silofreie Milch. Nur der hieraus hergestellte Käse der die Herkunftsbezeichnung AOC plus genauer Produktionsort, tragen. Der Name Raclette Käse ist nicht geschützt. Daher werden heute von den großen Milchverarbeitungsbetrieben in der Schweiz insgesamt über 11.000 Tonnen p. a. hergestellt. Der mit Raclette bezeichneter Käse ist i. d. R. aus pasteurisierter Milch, mit einer Reifezeit von nur wenigen Wochen hergestellt. Er kommt mehr einem Schmelzkäse nahe und wird daher auch zusätzliche Phosphate als Schmelzsalz enthalten. Im übrigen kann man verschiedene harte Rohmilchkäse aus den Alpen, die genügend lange gelagert sind, für das Gericht Raclette verwenden. U. a. empfohlen werden folgende Sorten:

- „Cote de Charleus“ aus Frankreich
- Alpenrahmkäse aus Rohmilch, aus dem Allgäu
- Appenzeller, aus Rohmilch von Almwiesen, mind. 6 Monate alt
- Emmentaler aus der Schweiz, mind. 15 Monate gereift
- Gommer Käse aus dem Wallis (AOC)

Alle Käse, die als Raclette Käse angeboten werden, sind i. d. R Käse-Convinience Produkte, wo Vorsicht geboten ist. Beim nächsten Kauf werde ich hierauf besser achten.





Sonntag, 20. Dezember 2009

Einbruch am Kunstmarkt


Wie „Die Welt“ meldet, bleiben die großen Auktionshäuser immer öfter auf moderner Kunst sitzen. Auf diversen Versteigerungen zeitgenössischer Kunst werden um 75 % niedrigere Erlöse erzielt. Die Einnahmen betrugen bei fünf regulären großen Auktionen im diesen Jahr von Christi`s und Sotheby`s zusammen, nur noch 482,3 Mio. $, gegenüber Vorjahr von fast zwei Mrd. . Im Rekordjahr 2007 lagen die Erlöse sogar bei 2,4 Mrd. $. Dies bedeutet der Wert für zeitgenössische Kunst ist erheblich eingebrochen. Von einer sicheren Geldanlage kann keine Rede mehr sein.


Auch  die Nachfrage bei hiesigen Künstler ist rapide zurückgegangen, was die Kunstschaffenden noch stärker in Bedrängnis bringt. Ein Ende der Kunst-Baisse ist nicht abzusehen.



Samstag, 19. Dezember 2009

Restaurant Hannappel, Essen

Nachdem im Sommer das Restaurant renoviert wurde, besuchten wir es zu ersten Mal. Trotz der Vorweihnachtszeit war das Lokal an einem Donnerstagabend nur spärlich besucht. Trotzdem wurde uns ein schlechter Tisch angewiesen. Wir waren der irrigen Ansicht, die übrigen Plätze seien reserviert, zumal wir bereits um 19 h das Lokal betraten.


Es wurde ein großes Abendmenü mit 6 Gängen angeboten. Wir machten von der Möglichkeit Gebrauch, einzelne Gänge fortzulassen. Dies wiederum brachte die Küche durcheinander. Man servierte zunächst in der falschen Reihenfolge. Ein Fischgericht wurde zurückgenommen.

Die kalten Vorspeisen kamen direkt aus der Kühlung auf eiskalten Tellern auf den Tisch. Es war ein Supreme vom roten Thun und Gazpacho vom australischen Weiderind mit Avocadotörtchen. Scheinbar haben beide Vorspeisen längere Zeit in der Kühlung verbracht; so schmeckte es dann auch.

Die warmen Gerichte, Gänsestopfleber mit Pastinaken Püree und Ochsenbäcksen mit Graupen, waren ok. Der zu früh servierte Fischgang hatte wohl im Wärmeschrank aushalten müssen und war entsprechend fest geworden. Ich glaube nicht, dass unserer Gerichte, dem eigenen Anspruch auf Qualität dem sterneverdächtigem Restaurant Hannappel genügt. Schade, die Speisenkarte, die kleiner geworden ist, ist durchaus kreativ. Man scheitert eben an Kleinigkeiten.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

"Zille" die Kneipe mit Flair


Das Restaurant Zille im Kulturzentrum ist inzwischen privat verpachtet, was der gastronomischen Leistung gut getan hat. Vorher wirtschaftete der Betrieb unter Regie der städtischen Gastronomie-Gesellschaft. Anlässlich einer Weihnachtsfeier mit über 100 Personen konnte der Gastronom zeigen was er kann. Ein umfangreiches kalt/warmes Buffet stellte jeden der Teilnehmer zufrieden. Der Service war freundlich und fleißig bemüht die Gäste zufriedenzustellen. Die Preise sind angemessen und entsprechen der guten Leistung. Ein empfehlenswertes Restaurant mit Kneipenbetrieb.

Freitag, 11. Dezember 2009

Museum Kurhaus Kleve Ausst. Alex Katz



Das Kurhaus Kleve mit seiner Matarè Sammlung als Dauerausstellung, hat viele Freunde vor Allen auch in den Niederlanden. Matarè war der Lehrer von Beuys, einem berühmten Sohn der Stadt, der u. a. jahrelang ein Atelier in den Räumen des ehemaligen Kurhauses unterhielt.


Aktuell wird bis zum 2-2-2010 eine „Alex Katz“ Ausstellung gezeigt. Katz, Jahrgang 1927, ist eine Ikone der Pop Art aus den USA. Hier in Deutschland ist er weniger bekannt. Gezeigt werde ca. 40 Bilder meistens großformatig, aber auch seine „Cut-outs“. Seine Malweise ist plakativ, sparsam in den Farben, die über eine wenig abgestufte, pastellartige Skala verfügt. Im 2. OG wird ein 20 minütiger Film gezeigt, wie ein großformatiges Bild „Januar“ in 5 Stunden entsteht. Wer sich für Maltechnik interessiert, sehensswert. Die Ausstellung lohnt sich zu besuchen, vor allem wer das architektonisch reizvolle Museum noch nicht kennt.

Montag, 7. Dezember 2009

Stadtpark Bochum Restaurant "Orangerie"

Nachdem das Restaurant durch die lange Krankheit des früheren Chefs Lensing nicht mehr gut besucht war, scheint sich dies mit dem neuen Koch Michael Hau seit April deutlich geändert zu haben. Wir besuchten das Restaurant seit langer Zeit wieder und waren angenehm überrascht. Das fünf- Gang Menü zu 58,- €, war uns für den Abend zu groß, so dass wir uns aus der Karte ein kleines Abendessen selbst zusammen stellten. Die meisten Gerichte waren auch in dem Menü enthalten.


Gruß aus der Küche: dreierlei vom Lachs, Tatar, gebeizter und roher Lachs. Exzellent frisch. Es werden drei Suppen angeboten. Wir wählten eine Pastinaken suppe zu 8,50 € und eine Rote Beete Brühe zu 9,-- €. Die gebundene Pastinaken suppe war vollmundig und wurde mit einer Einlage von gebratener Entenstopfleber serviert. Bei der Gemüsebrühe kam der frische Geschmack der Rote Beete voll durch, mit Gewürzen war man sparsam.

Unsere Hauptgänge waren eigentlich Zwischengerichte, daher von der Menge her genau das Richtige für ein Abendessen. Kaninchenrückenroulade gewickelt in Speck, gefüllt mit Blutwurst, an Steckrübenscheiben, süß-sauer mariniert zu 16,-- €. Warmer Rehrückensalat (fünf fingerdicke Scheiben) mit Pastinaken- und Birnenschnitzel zu 16,-- €. Beide Gerichte wurden lauwarm serviert, das Fleisch war unerhört zart und auf den Punkt gegart.

Zum Nachtisch genehmigten wir und je ein vorweihnachtliches Dessert: Lebkuchentörtchen mit Spekulatiusschaum zu 10,-- € und ein kleiner Pumpernickelauflauf mit Zimtsauce und Birneneis zu 9,-- €. Beides sehr leicht und nicht übersüßt. Unser kleines Menü war sterneverdächtigt. Sehr zu empfehlen.

Samstag, 5. Dezember 2009

Museum Kolumba, Köln


Ich hatte Gelegenheit, das Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistum Köln, zu besuchen. Wenn ich geglaubt hätte, diese Institution ist ein verstaubtes Kirchenmuseum, so war ich völlig falsch gewickelt. Im Gegenteil, ich habe ein einzigartiges modernes Museum vorgefunden, was ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet habe. Das Gebäude/Neubau wurde nach langer Planungszeit von dem bekannten Architekten Peter Zumthor 2007 errichtet. Der Bau steht auf der spätgotischen Ruine der im Krieg zerstörten Pfarrkirche St. Kolumba. Der Bau ist in unerhörter Schlichtheit weitgehend in Sichtbeton errichtet worden. Die Lage, mitten in der Innenstadt in Sichtweite des Doms. Leider ist keine Literatur zu dem einmaligen Bauwerk erhältlich, noch nicht einmal Postkarten des Gebäudes kann man im Museumsshop kaufen.
Passend zum modernen Äußeren ist die bischofhöfliche Sammlung der Gegenwartskunst zusammen mit den Schätzen des Mittelalters in lichten und hohen Räumen ausgestellt. Es ist überhaupt kein Vergleich mit ähnlichen Ausstellungen z. B. in Paderborn zu ziehen. Hier wird neue Kunst mit alter Kunst in einer Form präsentiert, so dass alle Exponate nur gewinnen. Der Besuch der Ausstellung ist ein ästhetischer Genuss, den ich jedem nur empfehlen kann. Achtung: das Museum öffnet erst um 12 h mittags.

Samstag, 28. November 2009

Gastmahl Polnisch Restaurant Gurski, MH-Saarn

Unser Gastmahl polnisch, inszeniert von unsrem MG Peter Krauskopf, ging am 27-11-09 abends mit 20 Teilnehmern über die Bühne. Einhellig waren wir der Meinung, hier haben wir Slow Food Küche im Original erlebt. Nicht zu Unrecht lautet der Untertittel des Lokals „ Kuchina domowa“, was so viel wie „ Hausmacher Küche“ bedeutet. Dennoch hatten wir einige Probleme, vor allem mit den Mengen, die serviert wurden. Der Reihe nach:
- Gruß aus der Küche: Heringssalat mit Rosinen, gebackener Rauchkäse, Schmalzbrote. Das war schon ein ganzer Abendimbiss, es sollte mit den Mengen so weitergehen.
- Dreierlei Suppen: Kuttelsuppe, Rote Beete Suppe, Sauerteigsuppe. Alle Suppen schmeckten kräftig aber unterschiedlich. Große Überraschung war die Kuttelsuppe, wogegen die meisten Gäste Vorbehalte hatten. Diese waren nach der Verkostung vom Tisch, die Kutteln waren zart und angenehm im Geschmack.
- Schlesische Rinderroulade mit Klößen, Rotkohl und Bigosch (Sauerkraut mit Fleischeinlage). Die Roulade war wieder viel größer, wie gewohnt. Die Sauce war ein Gedicht, vollmundig schmackhaft. Kein Wunder, wenn man mindestens 3 Stunden Schmorzeit anwendet.
- Gebackener Karpfen mit Sauerkrautsalat. Dieser Gang sollte vor dem Fleischgang serviert werden, sodass die Meisten passen mussten und bestenfalls etwas probierten. Dies war schade, zumal der Fisch von ausgezeichneter Qualität war und mir wenig fett vorkam.
- Nachtisch: süße Piroggen, kleine Teigtaschen gefüllt mit Himbeer-Gelee und Hüttenkäse. Die Piroggen waren mit Biss gekocht und ein würdiger Abschluss dieses Essens.
Man kann diese Art zu kochen am besten mit unserer bürgerlichen Vorkriegsküche vergleichen. Die Küche ist wegen ihrer Fettlastigkeit und den langen Kochzeiten heute nicht mehr aktuell. Dennoch hier im schlesischen Restaurant wird mit weniger Fett, aber mit viel Fleisch und handwerklich hergestellten Fonds gekocht. Was wir an Geschmack mit unserer modernen Schnellküche verloren haben, konnte man „zungennah“ erleben. Die Saucen und Suppen schmecken eben ganz anders, wenn sie auf reduzierten Brühen mit langer Kochzeit basieren und eben nicht auf Fertigbrühen. Das Lokal ist mit seiner deftigen Küche in jeder Hinsicht, jedoch nicht für Diätgänger zu empfehlen. Wir werden es offiziell als „Slow Food“ Restaurant in unsere Liste aufnehmen.
siehe auch www.weindeuter.blogspot.com

Freitag, 20. November 2009

Schote Restaurant Essen-Rüttenscheid


Wir besuchten gestern Abend das renovierte Restaurant "Schote" in Essen-Rütten scheid. Das Restaurant ist sehr aufwändig von einem Könnerteam völlig neu gestaltet worden. Es wirkt luxuriös, recht feminin mit einem Hauch Orient.. Der Gastraum ist nicht sehr groß, es wurde aber jede Ecke geschickt genutzt. Die kleinen, rechteckigen Tische können je nach Nutzung variiert angeordnet werden. Wenn das Lokal voll ist, was gestern an einem Donnerstag der Fall war, hat man wenig Bewegungsraum.

Es wird geführt durch den afrikanischen Koch Nelson Müller, der sein Handwerk excelent versteht. Der Servis ist mit Fachleuten besetzt, die alles souverän im Griff haben und die Gäste zuvorkommend bedienen. Wir entschieden uns für das 3-Gang Menü "Roots", jedoch ohne Suppe zu 40,- € p.P. Die Vorspeise: Blutwurststrudel mit Kartoffelschaum in einer kleinen Tasse serviert, der Strudel war noch ergänzt durch zwei Fleisch-Pralinen, kräftige, dennoch bekömmliche Vorspeise. Hauptgericht: mit kleinen Apfelstücken gefüllte Entenbrust, auf den Punkt rose´ gebraten, mit Rahm-Kohlrabi an Trüffelsauce. Auch dieses Gericht war gelungen und schmackhaft, evtl. etwas durch das Anrichten zu kleinteilig. Zum Dessert wurde ein Creme Karamell mit Rotweinbirne und Zimteis serviert.

Insgesamt kann das Restaurant der gehobenen Preislage empfohlen werden. Reservierung unbedingt erforderlich.

Mittwoch, 18. November 2009

Fine Art Cologne u. Antiques, Köln

Die Ausstellung "Fine Art Cologne" findet noch bis zum Wochenende statt. Sie findet in der neuen Halle 9 statt, die zentral direkt vom Messebahnhof Köln-Deutz zu erreichen ist. Die Ausstellung hat sich um klassisches Design erweitert und stellt eine bunte Mischung von Gegenwarts-Kunst bis zu klassischen Antiquitäten dar. Besonders werden auch Kunstgewerbe und Schmuck im edlen Rahmen gezeigt. Der Besuch war am Eröffnungstag sehr gut. Gleichzeitig fand auch die Ehrung von Georg Baselitz, der den Messepreis dotiert mit 10.000 €, gewonnen hat

Ausst. Emmy Rindtorff, St. Rochus, Castrop-Rauxel


Emmy Rindtorff (72), eine Malerin aus Recklinghausen, hatte im St. Rochus Hostpital, Castrop-Rauxel am letzten Sonntag ihre 16. Einzelausstellungseröffnung. Nachdem sie sich in der Vergangenheit stärker mit figuralen Bildern beschäftigt hatte, zeigt sie nunmehr abstrahierte Bilder im Mittelformat, die durch Farben und Gestik bestechen. Passend zum Ausstellungsort beschäftigt sie sich mit ihrem alten Thema "Schmerz". In einer Serie von verfremdeten Röntgenaufnahmen, die mit sportlichen Figuren und Formen übermalt sind, erinnert sie an die Folgen so mancher sportlichen Betätigung. Immer weniger gilt der Spruch. "in einem gesunden Körper, ist ein gesunder Geist". Die Ausstellung läuft noch bis Januar. Ein Besuch lohnt sich.

Sonntag, 15. November 2009

Kunstführer Herne 100 Objekte


Es ist kürzlich ein kleiner Kunstführer unter dem Titel "100 Objekte Herne" erschienen. Verfasser sind Alexander von Knorre, der inzwischen pensionierte langjährige Leiter der Herner Museen und der Fotograf Wolfgang Quickels. Es ist erstaunlich, wie viel Kunst es in Herne oft an verborgenen Orten gibt. Wenn auch viele Kunstwerke allgemein bekannt sind, fehlt oft die Hintergrundinformation zu den einzelnen Kunstwerken. Hier schließt das Büchlein eine Lücke. Für 14,90 € bei Koethers & Röttsches.

Samstag, 14. November 2009

"Rote Raute" Künstler Zeche "Unser Fritz"


Heute Nachmittag am 14-11-09 wurde in der Künstler Zeche "Unser Fritz" eine Bilderausstellung der Malerin und Grafikerin Elisabeth Axmann aus Hamburg eröffnet. Ihr Thema: fliegende und abstürzende Drachen. Angeregt wurde sie durch die Verfilmung "Der Drachenläufer" , die vor einiger Zeit sehr erfolgreich in den Kinos lief. Ihre Bilder strahlen Bewegung, Farbe und Optimismus aus. Sie sind eine Augenweide. Die Künstlerin beherrscht ihr Handwerk. Es werden größere Ölbilder, aber auch kräftige Aquarelle und was ihre besondere Stärke ist, farbige Radierungen, gezeigt. Die Ausstellung läuft noch bis zum 6-12-09. Ein Besuch lohnt sich.

Freitag, 6. November 2009

Gerhard Hoehme, Küppers-Mühle, Duisburg


Unter dem Titel: "Die Unruhe wächst" wird gleich in drei Museen (auch Lehmbruck-Museum u. Kunst Palast, Düsseldorf) dem informellen Maler Gerhard Hoehme (1920 - 1989) gedacht. Die wichtigste Show findet im Museum Küppers-Mühle in Duisburg statt. Hoehme hat heute nicht den gleichen Bekanntheitsgrad wie seine Zeitgenossen Schumacher, K.O.Götz, Thieler, Schultze u.a. Hoehme hat seine informellen Bilder geöffnet und ist somit in die dritte Demension gegangen. Er hat hier moderne Werkstoffe, besonders Kunststoffe in vielerlei Art benutzt. Besonders bekannt sind seine Bilder aus denen Schläuche, Kabel und Fäden erwachsen. Er hat auch auf Basis von Extrusionsabfällen eigenständige Flachskulpturen geschaffen, zu einem Zeitpunkt, wo dies noch nicht "in" war. Die Ausstellung läuft noch in Duisburg bis zum 10-1-2010

Donnerstag, 5. November 2009

"Streetart" in Bahnhof Herne


"Streetart" oder die Ausstellung zwischen Kunst und Kriminalität könnte auch der Titel sein. Die Ausstellung findet im alte Wartesaal Bahnhof Herne statt. Sofort wird klar, was Streetart ausmacht. Es ist der Kitzel des Verbotenen, die Graffitis an Wänden oder noch besser an Züge, die durch das Land fahren anzubringen. In der Ausstellung werden auch einige großformatige Graffiti Bilder gezeigt, die im Atelier entstanden sind. Sie unterscheiden sich in keiner Weise von der üblichen Gegenwartskunst, womit wir überhäuft werden. Die verschiedenen kleinen Fotos strahlen mehr aus als die klassischen gemalten Leinwände.
Ausgezeichnet ist der begleitende Katalog mit DVD zu 15 €, der das Phänomen Streetart in spannender Weise näher bringt. Die Ausstellung läuft nur noch bis zum 15-11-09.

Samstag, 31. Oktober 2009

Jahresausst. Herner Künstler Bund in Rathaus


Die Eröffnung der Jahresausstellung des Herner Künstlerbund war nach einem Artikel in der WAZ sehr gut besucht. Der kleinen Ratssaal konnte nicht allen Personen Platz bieten. Die Rede des OB und dem Vorsitzenden Reiner Glebsattel konnte ich leider nicht hören.
Habe die Gelegenheit wahrgenommen, mir derweil die Ausstellung an zu sehen. Ich selbst habe zwei informelle Bilder (80x100 cm) im EG rechts, hängen. Christa Jakubeit hat die Hängung übernommen. Die Beschriftung wurde von Edelgard Sprenge durchgeführt. Die Beschriftung und Hängung war ausgezeichnet und stellt die Kubo, die am letzten Wochenende in den Flottmann Hallen stattfand, weit in den Schatten.
Insgesamt ist die Qualität der Exponate hoch. Ein Besuch lohnt sich, die Ausstellung läuft bis in den Januar und kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden.

Ausst. Aarsö OLG, Düsseldorf



Die Kunsthistorikerin Eva-Maria Schöning hatte kürzlich eine Ausstellung eines Malerfreundes aus Dänemark im Oberlandesgericht Düsseldorf eröffnet. Es handelt sich, um den in Berlin unter Prof. Ulrich Knispel und Hans Jaemisch ausgebildeten dänischen Maler Carl Henning AarsÖ. Schwerpunkt seiner Ausstellung sind mit Moorlauge gemalte minimalistische Bilder im Mittel- und Kleinformat. Die flüssige Moor-Erde hinterlässt auf roher Leinwand, wässerige bis deckende Spuren, die gestisch bestimmt sind. Der Zufall spielt hier auch eine Rolle. Bei größeren Formaten benutzt der Maler einen Reisigbesen, um die Moor-Erde mit Schwung aufzutragen. Neben diesen Bildern werden auch einige Materialbilder, unter Verwendung von kleinen Holzpaletten gezeigt. Eine weitere Serie sind abstrakte, helle Hintergründe mit aufgemalten geometrischen Formen. Kennzeichen dieser Serie ist jeweils in den Bildern versteckte, dünne, gebrauchte Malpinsel. Diese Ausstellung hat mich sehr beeindruckt. Noch geöffnet bis 27-11-09. (Ausweis nicht vergessen, da Eingangskontrolle)

Sonntag, 25. Oktober 2009

Restaurant Gummersbach, Essen "Gänse Menü"

Hatte Gelegenheit das Dreigang St. Martin Menü zu 25,- € schon jetzt zu essen.

- feine Maronencreme Suppe mit Griottines (Kirschen) als Einlage
- Stück Gänsebrust/-Keule mit Apfel-Zimt-Rotkohl und Kartoffelpüree
- Vanille Eis mit warmen Zimtpflaumen

Die Suppe und das Dessert waren ausgezeichnet, ohne Fehl und Tadel. Der Geschmack war fein ausgewogen, ein Genusserlebnis. Leider konnte man dies vom Hauptgang nicht sagen. Die Gänsebrust war faserig, die Haut nicht kross, die Sauce, ein altes Gummersbach Problem, überwürzt. Der Rotkohl war ebenfalls zu kräftig im Geschmack, man könnte glauben man würde einen weihnachtlichen, süßen Kompott essen, vom Rotkohlgeschmack keine Spur. Einfach schade.

Samstag, 24. Oktober 2009

KuboShow, Flottmann-Hallen Herne


Die 14. KuboShow wurde am Freitagabend, 23-10-09, mit geladenen Gästen eröffnet. Sie läuft bis Sonntag. 25-10-99. Diese Verkaufsmesse ist von Jahr zu Jahr erfolgreicher. In diesem Jahr ist eine weitere Halle hinzugekommen, so dass jetzt alle Räume in den Flottmannhallen zur Verfügung stehen. Erstmalig ist diesem Jahr die Messe ein Programmteil von RUHR2010.
Es stellen hier fast nur junge Künstler, vorwiegend Abgänger der diversen Kunstakademien in West- und Norddeutschland, aus. Die Qualität hat sich mit den Jahren immer mehr gesteigert. Die Bilder und Skulpturen entsprechen dem Mainstream, in diesem Jahr figurale Motive. Es fehlen weitgehend Installationen, aber auch größere Landschaftsbilder. Die Informellen sind an den Rand gedrängt. Das Verkaufsgeschäft schien bereits am Freitag gut angelaufen zu sein. Besonders beim Publikum beliebt, ist die Suche nach dem beliebstesten Künstler. Das Ergebnis dieser Suche, ist zu mindestens in den vergangenen Jahren, ein deutlicher Hinweis auf den schwer einzuschätzenden "Publikumsgeschmack". Wer sich einen guten Überblick über bezahlbare Gegenwartskunst machen möchte, darf diese Veranstaltung, die jährlich stattfindet, nicht versäumen.

Freitag, 23. Oktober 2009

Ausst. Kirkeby & Wolf Kunstpalast, Düsseldorf


Eine groß angelegte Doppelausstellung "Caspar Wolf" Schweizer Maler, Gipfelstürmer zwischen Aufklärung und Romantik (1735 - 1783); "Per Kirkeby" Dänischer Maler und Universalkünstler, geb. 1938; Geologe, Schriftsteller, Filmemacher, Autor, Bildhauer, Zeichner & Maler. Wo ist der rote Faden zwischen den ca. 200 Jahren auseinander liegenden Vitae?
Zunächst sind beide Künstler von Hause aus Geologen, also Naturwissenschaftler. Man merkt dies an den unterschiedlichen Bilder, die beide gemalt haben. Sie haben einen Blick für Details der Erdstrukturen. Beide sind im wesentlichen Landschaftsmaler, mit meistens menschenleeren Landschaften.
Man beginnt mit dem Rundgang am besten bei Caspar Wolf im 2. OG. Hier erkennt man, in wie starker Form Wolf, die nach ihm gekommenen Maler, auch Turner, befruchtet hat. Interessantes Detail: Caspar Wolf hat am Ende seines Lebens sich 8 Monate im Rheinland aufgehalten, davon besonders lange in Aachen und Düsseldorf. In der Ausstellung sind eine Reihe von Papierarbeiten, die in dieser Zeit entstanden, ausgestellt.
Nun zu Per Kirkeby, ein Gegenwartskünstler. Seit den 80 er Jahren vor allem Bildhauer und Maler. Hier ist die Farbfeldmalerei in größten Formaten zu besichtigen. Ist es überhaupt klassische Farbfeldmalerei? Bei näheren Hinsehen, entdeckt man viele Details und Schichtungen, der Naturwissenschaftler lässt grüßen. Kirkeby entspricht unserem modernen Bildempfinden, mit einer prächtigen Farbigkeit, die Ihresgleichen sucht.
Ein Besuch ist sehr empfehlenswert, noch bis zum 10-1-2010.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Bürgerliche Küche

Es gibt sie noch, die viel geschmähte "bürgerliche Küche". Man muss nur aus der kulinarischen Provinz in die Düsseldorfer Altstadt fahren. Hier im Brauerei-Restaurant "Füchschen" habe ich mit Freunden richtig bürgerlich gegessen - saure Nierchen mit Kartoffelpüree, rheinische Schnibbelbohnen, durcheinander mit Mettwurst, dazu ein frisches Alt vom Fass; was will man mehr?
Wo gibt es im Pott, der so viel auf seine Bodenständigkeit hält, diese Gerichte und dazu noch frisch gekocht (man schmeckt es vor Allem an den Bohnen)?

Sonntag, 18. Oktober 2009

Lammschulter, Kichererbsen, Bulgur nach einem persischen Rezept

Beim Herbstmarkt Manufactum in Waltrop konnten ich von Frau Bremer vom Arche Hof Ibing, Witten, eine frische Lammschulter kaufen. Habe die Muskelhäutchen und das überflüssige Fett abgetrennt, obwohl die Schulter praktisch bratfertig geliefert wurde.
Die Schulter am Vortag in einem Schmortopf in Schmalz (im Orginalrezept mit Hammelfett) scharf angebraten, nachdem ich das Fleisch nur gesalzen und gepfeffert hatte. Den Topf einfach zugedeckt auf dem Herd langsam erkalten lassen. Gleichzeitig eine Tasse Kichererbsen in Wasser eingeweicht.
Am nächsten Tag zunächst die Kichererbsen ohne Salz 2,5 h Stunden weich gekocht. Später einen Bio-Brühwürfel mit in das Kochwasser geworfen und auf dem Herd auskühlen lassen. Man sollte besser Kichererbsen aus der Dose nehmen, das geht doch schneller.
Zwei Stunden vor dem Abendessen den Schmortopf mit der Lammschulter wieder auf dem Herd zum braten gebracht, mit einer viertel Flasche Rotwein abgelöscht und mit geschnittenen Zwiebel, Knofi und Suppengemüse aufgefüllt. Den zugedeckten Topf in den vorgeheizten Backofen bei 150 °C 90 Min. weiter schmoren lassen.
In einer Kasserolle Zwiebeln, Knofi, fein geschnittene Möhrenstifte in Olivenöl andünsten, mit 1/8 l Sahne ablöschen, eine Dose Tomaten und die abgegossenen Kichererbsen zufügen (Kochwasser aufbewahren) . Das Ganze abschmecken mit einer orientalischen Gewürzmischung: schwarzer Pfeffer, Zimt, Macis, Sternanis, Koriander, Nelken, Piment, Galanga, evtl. noch etwas Tomatenmark und Zitronensaft beifügen und einige Minuten köcheln lassen.
In Salzwasser eine Tasse Bulgur ca. 15 - 20 Min. garkochen, abgießen und einen guten Stich Butter untermengen.
Das Fleisch aus dem Schmortopf nehmen und vom Gemüse trennen. Das Fleisch ist so zart, dass es vom Knochen fällt. Es kann dann wieder mit dem Gemüse zusammen, in Portionsstücke geschnitten, serviert werde. Ich habe darauf verzichtet, das Gemüse zu passieren und zu einer Sauce zu verarbeiten. So ist es natürlicher und macht weniger Arbeit. Die Möhren/Kichererbsen mit ihrem Sud können die Fleischsauce voll ersetzen.

Samstag, 17. Oktober 2009

Museum Gelsenkirchen-Buer, Bernhard Schwichtenberg

Nach der Renovierung wurde die alte Villa des Museums mit einer Ausstellung "Bernhard Schwichtenberg, Bilder und Objekte aus 50 Jahren" wieder eröffnet. Schwichtenberg ist immer ein politischer Künstler gewesen, der durch seine kleinen Drahtarbeiten in den 70er und 80er Jahre bekannt geworden ist. Dann haben sich seine Arbeiten sich kritisch mit Werbung beschäftigt. Lichtkinetik-, Materialobjekte und Papierblindprägungen, ähnlich Ücker, werden über drei Etagen in Gelsenkirchen gezeigt. Alle die Arbeiten waren fast immer mit politischen Aktionen verbunden, z. B. den Wahlkampf für die SPD, besonders Engholm oder mit einer Weihnachtsgeschenkaktion an prominente Mitbürger. Die Ausstellung zeigt einen Überblick über das Lebenswerk von Schwichtenberg, der bis 2004, dem Jahr seiner Emeritierung, u. a. Dekan der Muthesius-Kunsthochschule in Kiel war. Sehenswert, nur noch bis 8-11-09.

Freitag, 16. Oktober 2009

Monet Ausstellung Wuppertal

Nachdem das Stadtmuseum in Witten geschlossen war, welches ich ursprünglich besuchen wollte, fuhr ich zur Monet Ausstellung nach Wuppertal weiter. Ich hatte Glück, die Ausstellung war zwar gut besucht, es gab an der Kasse keine Wartezeit (12,- € Eintritt). Es hat ja schon verschiedene Monet Ausstellungen in Westdeutschland gegeben, die immer ein Publikumsmagnet darstellten. Die Wuppertaler Ausstellung im VON DER HEYDT-MUSEUM mit ihren 100 Exponaten ist didaktisch außerordentlich gut aufgebaut. Die Ausstellung beginnt im 2.OG in einem zurückliegenden Saal, wo eine Text- und Bildeinführung zu dem Künstler Monet gegeben wird. In den anschließenden Sälen wir die Schaffensperiode chronologisch abgearbeitet, immer versehen mit Kurztexten an den Wänden zu den verschiedenen Perioden. Besonders gut gefallen haben mir die großen Titel-Beschriftungen oberhalb eines jeden Bildes, die man aus jeder Entfernung lesen kann. So sollte jede Ausstellung präsentiert werden. Dem Besucher sei auch empfohlen vor seinem Rundgang ein Video ca. 45 Min. im 1. OG sich an zu sehen. Die Eigenproduktion des Museums gibt einen hervorragenden Überblick über die Ausstellung und kann für 15,- € erworben werden. Die Ausstellung läuft noch bis Ende Februar 2010.

Neapelreise mit Dr. Peter Peter

Ich lernte Dr. Peter Peter, Buchautor und Italienkenner, bei einer Lesung in der Buchhandlung Röttges, Herne, im Frühjahr kennen. Er las aus seiner Kulturgeschichte des Essens in Deutschland. Ähnliche Bücher über Kunst und Essen hat Dr. Peter Peter auch über Italien und Sizilien geschrieben. In seiner Einladung spricht er über Neapel als die Stadt der Sinnlichkeit, des Chaos, der Musik und des Mülls, einer ehrlichen Küche und nicht zuletzt der Canzone. Daher haben wir uns direkt für eine acht tägige Slow Food Reise an den Golf von Neapel angemeldet.

Unser Interesse galt dem Essen und der Kultur. Zunächst also das Essen. Die neapolitanische Küche ist eine einfache bürgerliche Küche, die satt macht und weniger aus Finessen besteht. Was sie unschlagbar macht, sind die hervorragenden Zutaten, die Qualität des Fisches und der übrigen Produkte aus der Landwirtschaft. In Süditalien wird weitgehend kleinteilig gewirtschaftet. Die Produzenten legen größten Wert auf hohe Qualität. Massenprodukte kann man im Supermarkt finden. Der echte Neapolitaner kauft in seinem Viertel ein, wo es den Bäcker, Metzger, Gemüse- und Fischhändler noch gibt. Wir haben kein Fleisch gesehen, was in Folie verpackt war. Hier werden noch ganze Hälften zerlegt und verkauft. Auch der Bäcker backt täglich sein Chiabatta, was sich deutlich von der Fabrikqualität unterscheidet. Eine besondere Stärke der Stadt sind die Konditoren und Schokolaterien, die Ihre vielfältigen Produkte in kleinen Mengen von Hand herstellen.

Die Gastronomie ist so unterschiedlich, wie sie nur sein kann. Vom Sternelokal bis zur kleinen Trattoria, wo wirklich die einfachen Leute gut in mehreren Gängen speisen. Hier wird noch nach alten Rezepten gekocht, was nicht unbedingt unserem Geschmack entspricht. z. B. Bruchnudeln mit Kichererbsen, Spagetti ohne Tomaten nur mit Öl und etwas Käse, dieses Gericht ist das Ur-Spagetti Gericht und wird mit den Fingern gegessen. Für uns völlig neu war ein Brotsalat aus altbackenem Brot mit Tomaten und Paprika, Kaninchensalat á la Thunfisch oder Dickmilch mit Zitronenschale, Salz und Pfeffer. Auch die berühmte Fleischsauce wird anders zubereitet: das Gehackte vom Rind wird zusammen mit vielen reifen Tomaten oder Tomatenmark mind. 8 - 12 Stunden eingekocht ohne viele Gewürze. Der Geschmack ist mit den konzentrierten Tomaten eine Einheit. Von dieser Sauce wird nur sehr sparsam Gebrauch gemacht. Die diversen Muschel- und Fischgerichte sind unüberschaubar. Es werden immer ganze Fische verwendet, Fischfilets sind unbekannt. Die Muscheln haben ein Gehäuse, das wird natürlich mit serviert. Alle Fische haben Augen und schauen den Gast auf dem Teller an. Hier scheiden sich die Geister. Mit Augen, Gräten und Schwänzen werden viele Besucher aus Deutschland nicht mehr fertig, man ekelt sich. Natürlich ist man gleichzeitig stolz auf unsere "fortschrittliche" Esskultur. Wir haben es längst verlernt, mit natürlichen Lebensmitteln umzugehen und damit zu kochen.

So macht ein Neapelbesuch glücklich und traurig gleichzeitig, zumal man erkennt, was wir schon nicht mehr haben. Für viele Deutsche ist die wichtigste Information das Preisschild und die Frage, wie viel Arbeit macht das Kochen oder besser gesagt das Warmmachen, was viele schon für kochen halten. Wir waren schon hoffnungslos vom Neapelvirus infiziert. Wir unternahmen z.B. eine kleine Schiffsreise nach Sorent, dem Hauptanzugspol des Tourismus, nur um oberhalb der Stadt auf einem alten Landgut, mitten in Zitronen- und Olivenhainen, ausgiebig zu Mittag zu essen, um dann möglichst schnell wieder aus dem Trubel der Stadt zu verschwinden. Dennoch: eine Pizza kann man in Neapel genauso gut oder schlecht essen, wie hier. Lediglich die frischen aufgelegten Tomaten sind besser. Ob in Neapel immer nur echter Käse verwandt wird, wage ich zu bezweifeln.

Freitag, 2. Oktober 2009

Slow Food: Mittelalterliches Essen

Auf unserem letzten Schneckentreff am 30-9-09, im Weinrestaurant Julius, diskutierten wir mit Norbert Reuther, freier Archäologe am LWL Museum in Herne, das Thema: „Essen im Mittelalter“. Unsere Runde war diesmal recht überschaubar, um so intensiver war die Aussprache. Der von Hartmut Julius Meimberg servierte Dinkelbrei mit Tafelspitz als mittelalterliches Essen, war excelent und nur auf den ersten Blick typisch für diese Zeit. Reuther bemerkte, bei einer solchen Küche hätte es Spaß gemacht, im Mittelalter zu leben.
Die Vorstellung, die Bevölkerung hätte im Mittelalter geprasst, ist eine Mähr. Im Gegenteil, der normale Mensch, der auf dem Land oder in der Stadt lebte, hatte nur wenig Abwechslung in der Nahrung. Die Normalkost war Getreidebrei, vor allem Haferbrei, oft ohne Salz oder Kräuter/Gewürze. Fleisch gab es nur sehr selten zu besonderen Anlässen. Dann wurde es gekocht, zusammen mit dem Brei und Gemüse und in einem irdenen Topf auf den Tisch für die gesamte Familie gestellt.
Gebratenes gab es nur im höheren Adel und bei reichen Bürgern. Die heute veröffentlichten sogenannten „Mittelalterlichen Kochbücher“ sind eine Erfindung unserer Zeit. Es sind zwar schriftliche Aufzeichnungen aus Klöstern bekannt, die aber nicht vom Volk genutzt wurden. Nur wenige Menschen konnten überhaupt lesen. Das Bild änderte sich im 14 - 15. JH mit der Renaissance, wo von Italien kommend, die Küche sich verfeinerte und Kochbücher für Profiköche sich verbreiteten.
Wer sich für das Thema näher interessiert, dem wird das Heft Nr. 1 von Karfunkel: „Küche im Mittelalter“ empfohlen (€ 8,90).

Dienstag, 22. September 2009

Montag, 21. September 2009

Kunstverein Potsdam: Bernd Zimmer

Bernd Zimmer arbeitet seit einiger Zeit auch in Brandenburg, wo er in ländlicher Umgebung ein neues Atelier gefunden hat. Nachdem er seine Cosmos-Serie abgeschlossen hat, hat er in diesem Atelier die Serie REFLEX 2007 begonnen. Er ist durch die Wasserlandschaft und die hiermit verbundene Natur zu dieser Serie angeregt worden.
In dem Kunstverein Potsdam e.V. findet eine Ausstellung mit mittelformatigen neuen Bildern statt. Die Farbskala ist licht und frühlingshaft. Die Schwere seiner früheren Bilder ist verschwunden. Dennoch ist die Handschrift von Zimmer immer klar zu erkennen.
Interessant ist eine Serie von kleinen Skizzen mit Farbfeld-Varianten, die in manchem an Rothko erinnern, dennoch ganz anders sind.
Die Ausstellung läuft noch bis Mitte Oktober. Einen Besuch sollte man nicht verpassen.

Montag, 7. September 2009

Emil Schumacher Ausst., Hagen

Am Wochenende 29/30. 8. 09 wurde mit einem Stadtfest das neue Emil-Schumacher Museum in Hagen eröffnet. Ich hatte Gelegenheit außerhalb des Trubels am Mittwoch Vormittag das Museum zu besuchen. Es ist neben dem Osthaus-Museum und räumlich verbunden, für 25 Mio. € ein moderner und zweckmäßiger Museumsbau entstanden. Der Kurator Ulrich Schumacher, der Sohn des verstorbenen Malers, hat das Lebenswerk seines Vater in vorbildlicher Weise zusammen gestellt. Über zwei Etagen wird ein kompletter Überblick des künstlerischen Werks von Emil Schumacher gegeben. Nicht nur die vielfach bekannten Materialbilder, sondern auch das komplette Grafikprogramm und Keramiken wird gezeigt. Vermisst habe ich einen Film über die Arbeit und das Leben des verstorbenen Malers (1999). Die Ausstellung ist auf jeden Fall sehenswert, das Museum ist eine Reise wert. (Di-Fr 10-17h, Sa+So 11-18h)

Sonntag, 6. September 2009

"Alles verspielt" Ausstellung Flottmann Hallen, Herne

Heute wurde in den Flottmann Hallen, Herne, eine Kunstausstellung eröffnet. Die beiden befreundeten Künstler Jochen Ahmann und André Normann zeigen ihre z. T. ähnlichen Arbeiten. Der Titel "Alles verspielt" bezieht sich sowohl auf die Kunst im Allgemeinen, als auch auf die Arbeiten beider Künstler. Es werden Dinge unserer Kultur wie Autos, Flugzeuge, Schiffe u.a. in Form von Kinderspielzeug nachgeformt, um damit ikonenhaften Formen zu entwickeln, die dann ein Thema verschiedener Arbeiten darstellen. Prof. Dr. Ferdinand Ulrich, Leiter der Kunsthalle in Recklinghausen machte diesen Zusammenhang in seiner Eröffnungsrede klar. Auch die zunächst einfachen Darstellungen von Bebilderungen von Kinderbüchern zeigen so betrachtet, den größeren Zusammenhang. Wer sich für Gegenwartskunst interessiert ist ein Besuch empfohlen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 18-1-09. Di - So 14 -20 h.

Montag, 31. August 2009

Ausstellung "Otmar Alt" im Archäologischen Museum, Herne

Am Samstag, 29-8-09, wurde im Archäologischen Museum Herne eine Kunstausstellung mit Otmar Alt unter dem Titel "Die verzauberte Welt des unbekannten Archäologen", eröffnet. Die Ausstellung wendet sich vorwiegend an jüngere Besucher. So wird ein eigentlich trockenes Thema mit den lustigen Figuren und Bildern von Otmar Alt verbunden, um an die Jugendlichen und jung gebliebenen Besucher heran zu kommen. Z. B. ein Dackel steht vor einem Haufen abgenagter Dinosaurier Knochen. Frage: Hat der Dackel die Knochen abgenagt? Nein, das konnte er gar nicht, der Dino ist vor 65 Mio. Jahren ausgestorben, den Dackel gibt es erst seit dem Mittelalter. Dies ist nur ein Beispiel, viele könnten noch angeführt werden. Es lohnt sich auf jeden Fall, auch für Erwachsene, die Ausstellung zu besuchen. (bis 29-11-2009)

Donnerstag, 30. Juli 2009

Mein Kommentar zum Thema Schlegel v. Peter Krauskopf

Ich kann mich noch an die 100 jährige Brauereihauptversammlung der Schlegelbrauerei in Bochum Anfang der 50er Jahre erinnern. Neben Pfefferpothast wurden fast 120 hl Bier von den Aktionären verdrückt. Nachdem die 100 hl Grenze erreicht war, wurde jedes weitere Fass mit Glockenschlag angekündigt. Der geschäftliche Teil der Versammlung dauerte nur 30 Minuten. Es wurde richtig gefeiert.

Terrasse Hotel Sheraton, Essen

An heißen Sommerabenden ein ausgesprochener Tipp, ist die Terrasse vom Hotel Sheraton, Essen. Man sitzt hier sehr ruhig und wird nicht von Musik gestört, am Rande des Stadtgartens mit Blick auf die Fontaine. Der gastronomische Sommerhit sind hier zwei kleine Wiener Schnitzel mit frischem Gurkensalat (19,50 €). Dazu ein kühler Weißwein, was will man mehr.

Montag, 27. Juli 2009

Bistro KU 28, Prinz-Friedrich-Str. 288, 45257 Essen

In der letzten Woche nahm ich an einem fünf tägigen Workshop in der Kunstakademie in Essen-Kupferdreh (fadbk) teil. Die Akademie liegt in einem Industriegelände einer ehemaligen Zeche. Gastronomisch versorgt wird der Komplex von einem kleinen Bistro. Hier kann man täglich, auch am Wochenende, frisch zubereitete Tellergerichte in vielen Variationen (viel frisches Gemüse) zum Preis von 6,- bis 13,50 €, essen. Ich erwähne diese kleine Gastronomie deshalb, da hier jedes Gericht einzeln zubereitet wird und frisch serviert wird. Keine Schnitzelküche, eine Fritteuse existiert gar nicht, man arbeitet mit dem Wok. Außer Fisch, wird auch keine TK-Ware verarbeitet. Es geht also doch, ohne Convenience zu kochen, wenn der Gastronom es will und es auch bringt.

Bistro KU 28, Prinz-Friedrich-Str. 288, 45257 Essen

In der letzten Woche nahm ich an einem fünf tägigen Workshop in der Kunstakademie in Essen-Kupferdreh (fadbk) teil. Die Akademie liegt in einem Industriegelände einer ehemaligen Zeche. Gastronomisch versorgt wird der Komplex von einem kleinen Bistro. Hier kann man täglich, auch am Wochenende, frisch zubereitete Tellergerichte in vielen Variationen (viel frisches Gemüse) zum Preis von 6,- bis 13,50 €, essen. Ich erwähne diese kleine Gastronomie deshalb, da hier jedes Gericht einzeln zubereitet wird und frisch serviert wird. Keine Schnitzelküche, eine Fritteuse existiert gar nicht, man arbeitet mit dem Wok. Außer Fisch, wird auch keine TK-Ware verarbeitet. Es geht also doch, ohne Convenience zu kochen, wenn der Gastronom es will und es auch bringt.

Sonntag, 19. Juli 2009

Ausstellung "Baselitz, Lüpertz, Penck & Co.", Ludwig Galerie, Oberhausen

Durch eine glückliche Fügung hatte ich Gelegenheit, an einer Führung der Museumsleiterin und Kuratorin der Ausstellung "Baselitz, Lüpertz, Penk & Co" Frau Dr. Christine Vogt teilzunehmen. Es werden ausschließlich Papierarbeiten der Künstler auf mehreren Etagen gezeigt. Viel frühe Arbeiten, was den besonderen Reiz ausmacht. Die Ausführungen der Kuratorin vertieften den Eindruck und lenkte das Interesse auf besonders wichtige Arbeiten, die bei einem normalen Durchgang z. T. nicht die Beachtung gefunden hätte, die sie verdienen. Auf jeden Fall wurde mein Verständnis für die verschiedenen Gesichtspunkte vertieft. Ich kann nur jedem Kunstinteressierten empfehlen, die Ausstellung zu besuchen.
http://www.ludwiggalerie.de
Bis 6. September, Ludwig Galerie Schloss Oberhausen, Konrad-Adenauer-Allee 46

Kornmühle, Viktor-Reuter Str. 13, 44623 Herne

Die Kornmühle ist vor einiger Zeit von der Behrensstr. in die Viktor-Reuter-Str. in wesentlich größere Räume umgezogen. Unter Leitung der Inhaberin, Frau Ingeborg Köhne, hat sich ein Bioladen mit Vollsortiment entwickelt. Es werden Lebensmittel, Obst und Gemüse, eine hervorragende Käsetheke, Brot und Backwaren, Bio-Weine und Säfte, Naturkosmetik, neuerdings auch Frischfleisch und manches mehr, angeboten. Ich schätze die Käsetheke und den Brotshop besonders. Dieser Naturkostladen dürfte das Beste und der Bioladen mit dem breitesten Sortiment in Herne sein. Man wird auch fachlich beraten, wenn man diätische Fragen usw. hat. Der Laden ist sehr empfehlenswert.

Samstag, 18. Juli 2009

"La Cena" portugiesisches Restaurant in E-Rüttenscheid

Wer einmal gut portugiesisch Essen möchte, findet im "La Cena" unter Leitung des Padrone "Rui" eine gute Gelegenheit. Rui kocht deftig portugiesisch. Ich aß: lauwarmer Pulpo (Tintenfisch) portugiesische Art, mit Tomaten, Kartoffelwürfel, Peperoni. Der Tintenfisch war Butterweich und gut gewürzt. Anschließend: "Trafia" eine hausgemachte Nudel, mit einer kräftigen Tomaten/Specksauce. Das anschließende Dessert nach Art des Hauses überzeugte nicht so, wie die Hauptgerichte.
Der offene portugiesische Weißwein war angenehm kühl und mundete bestens. Er passte gut zu dem kräftigen Essen.
Die Karte ist nicht zu groß, so dass alles frisch ist. Besondere Spezialitäten: gebratene Gänseleber und verschiedene Mittelmeer-Fische. Die Kombination Tomate/Kartoffel/Peperoni ist typisch für dieses Restaurant und wiederholt sich in den verschiedensten Gerichten. Das Preis/Leistungverhältnis stimmt. Das Lokal ist zu empfehlen.