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Montag, 24. Mai 2010

Schacht Zeichen - eines der interessantesten Projekte überhaupt

Das RUHR.2010 Projekt Schachtzeichen ist für mich eines der interessantesten Projekte überhaupt. Kaum eine Veranstaltung bringt das Ruhrgebiet und seine Menschen so verbindend nahe, wie diese. Zur Auswahl standen ca. 800 mögliche Standorte, wo sich einmal Tiefschachtanlagen befunden haben. Ausgewählt konnten nur ca. 300 wg. fehlender Sponsoren und Personal für das Gesamtprojekt.


Die Ballons sind auf PKW Anhängern mit einer Seilwinde befestigt und werden täglich insgesamt 10 Tage lang morgens und abends auf und ab gelassen. Die gelben PVC Blasen werden mit Helium Gas gefüllt. Sie müssen ständig bewacht werden, was den Personal Aufwand entsprechend verteuert. Der Sponsoring Betrag liegt pro Gerät bei 6.000 € plus Personalkosten. Viele Einsatzpunkte wurden von Vereinen oder Firmen ehrenamtlich betreut..

In Herne werden 18 Standorte bespielt. Bin am Samstag mit meinen Stöcken zum Aussichtspunkt Mont-Cenis gelaufen, um mir die Gelben Ballons von dieser erhöhten Warte aus anzusehen. Hier war auch ein Ballon vor der Akademie Mont-Cenis stationiert.

Von dem Aussichtspunkt konnte ich ca. 7 Ballons entdecken. Sie erscheinen mir sehr weit entfernt, aber auch klein. Werde daher nochmals zum Tippelsberg fahren, um von hier einen besseren Überblick zu gewinnen.

Obwohl der Bergbau heute nur noch rudimentär mit wenigen Großschachtanlagen vor allem im nördlichen Ruhrgebiet betrieben aktiv ist, wird durch dieses Projekt ein Gefühl für den Zusammenhalt und die größeren Zusammenhänge für die hier lebenden Menschen entwickelt. In Herne wurden 18 Standorte gefunden und auch bespielt. Bin heute Mittag mit meinen Stöcken zum Aussichtspunkt Mont-Cenis gelaufen, um mir die Gelben Ballons von dieser erhöhten Warte aus anzusehen. Hier war auch ein Ballon vor der Akademie Mont-Cenis stationiert.

Auch das begleitende Faltblatt ist informativ aufgemacht und schildert ausführlich die Hintergründe und die Probleme der vergangenen Bergbauepoche.


Das schönste Museum der Welt – wenn die Massen von Menschen nicht wären.







In der Tat, das neue Museum Folkwang ist das schönste neue Museum im Ruhrgebiet. Der Neubau von David Chipperfield fügt sich hervorragend an den stehen gebliebenen Südflügel an, der z. Zt. noch nicht bespielt wird. Die von Uve M. Schneede kuratierte erste Sonderausstellung ist der Vergangenheit des Museums vor 1933 gewidmet. Hier wird in der Sonderausstellung nachvollzogen, was in den 30er Jahren revolutionär war, die Gegenüberstellung anderer Kulturen mit europäischer Kunst. Gleichzeitig wird die Chance wahrgenommen, einige der aus dem Museums-Fundus von den Nazi gestohlenen Werke, es sollen ca. 1.800 gewesen sein, wieder zu zeigen. Sie wurden als „Entartete Kunst“ in alle Welt verstreut.



Auch mit dieser Ausstellung wird etwas von dem Zeitgeist fühlbar – wenn nicht die Masse Mensch die Räume (über)füllte. Diese Veranstaltung ist ein solcher Publikumsmagnet, dass man locker im sechsstelligen Besucherbereich landet. Heute ist Kunst dann erfolgreich, wenn Tausende daran teilnehmen können. Der Erfolg wird eben über die Zuschauerzahlen definiert. Schade!

Dennoch kann man zur Kontemplation finden, wenn man die übrigen Räume des Museums mit der modernen Sammlung oder den Bau M, mit Grafik, Plakaten und Fotos besucht. Hier findet man einen Saal der Expressionisten, vom Publikum kaum beachtet, eben etwas für Grafik-Kenner und weniger für Eventsüchtige.


Der Prinz von Homburg – ein Schrei-Stück, es fehlen nur die Untertitel

In der Presse ist die Inszenierung der Ruhrfestspiele schon wenig gut davongekommen. Die Regisseure haben es immer wieder schwer, dem Publikum gerecht zu werden. Im letzten Jahr war Ipsen auf dem Programm, in diesem Jahr ist Kleist dran. „Der Prinz v. Homburg“ ist eins der bekanntesten Stücke von Kleist. Es gehört nach wie vor zur Pflichtlektüre vieler Schüler. Trotz des klassischen Themas ist Kleist auch heute noch aktuell mit der Frage nach Pflicht und Gehorsam. Sicherlich sind die Antworten heute anders als in der Vergangenheit. Bei Kleist kommt es auf den Text an und der war wegen der Schreierei der Schauspieler über weite Bereiche nicht zu verstehen. Junge Schauspieler haben heute eben nicht solche Stimmgewaltigkeit, wie notwendig. Eine Ausnahme macht der Kurfürst (Jörg Pose), der stimmlich die Rolle meisterte. Auch über das Bühnenbild kann man streiten, zumindest hat es provoziert mit seinem schrillen Rot. Das Wasser auf der Bühne sollte wohl die marode Atmosphäre unterstreichen. Zum Schluss standen alle Beteiligte durchnässt wie begossenen Pudel dar, ohne jeden Anspruch auf Größe

Samstag, 15. Mai 2010

Starke Orte: Turbinenhalle, Bochum

Die Ausstellung des Bochumer Künstlerbundes findet in der Turbinenhalle, benachbart zu der Bochumer Jahrhunderthalle, statt. Es nehmen über 30 Künstler nicht nur aus Bochum teil. Die meisten Exponate stellen Installationen und Objekte dar. Damit unterscheidet sich diese Ausstellung von der vorangegangenen Herner Ausstellung im Bunker Herne-Sodingen, wo viel zu viele Bilder an einander gereiht zusammen gewürfelt waren.


Der Bochumer Ausstellung merkt man die kurativen Bemühungen an, auf den Ort zugeschnitten, eine sehenswerte Ausstellung zu machen. Die Turbinenhalle ist natürlich ein besserer Ort, so etwas zu verwirklichen. Ein Besuch lohnt sich, noch bis zum 30-5-10, 15 -18 h, Do. – So.