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Montag, 24. Mai 2010

Das schönste Museum der Welt – wenn die Massen von Menschen nicht wären.







In der Tat, das neue Museum Folkwang ist das schönste neue Museum im Ruhrgebiet. Der Neubau von David Chipperfield fügt sich hervorragend an den stehen gebliebenen Südflügel an, der z. Zt. noch nicht bespielt wird. Die von Uve M. Schneede kuratierte erste Sonderausstellung ist der Vergangenheit des Museums vor 1933 gewidmet. Hier wird in der Sonderausstellung nachvollzogen, was in den 30er Jahren revolutionär war, die Gegenüberstellung anderer Kulturen mit europäischer Kunst. Gleichzeitig wird die Chance wahrgenommen, einige der aus dem Museums-Fundus von den Nazi gestohlenen Werke, es sollen ca. 1.800 gewesen sein, wieder zu zeigen. Sie wurden als „Entartete Kunst“ in alle Welt verstreut.



Auch mit dieser Ausstellung wird etwas von dem Zeitgeist fühlbar – wenn nicht die Masse Mensch die Räume (über)füllte. Diese Veranstaltung ist ein solcher Publikumsmagnet, dass man locker im sechsstelligen Besucherbereich landet. Heute ist Kunst dann erfolgreich, wenn Tausende daran teilnehmen können. Der Erfolg wird eben über die Zuschauerzahlen definiert. Schade!

Dennoch kann man zur Kontemplation finden, wenn man die übrigen Räume des Museums mit der modernen Sammlung oder den Bau M, mit Grafik, Plakaten und Fotos besucht. Hier findet man einen Saal der Expressionisten, vom Publikum kaum beachtet, eben etwas für Grafik-Kenner und weniger für Eventsüchtige.


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