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Freitag, 25. Dezember 2009

Raclette hätte besser sein können

Es ist schon eine kleine Tradition am Heiligen Abend ein Raclette-Menü im kleinen Familienkreis zu verspeisen. Bisher haben wir für unser Raclette-Gerät immer AOC-Walliser Käse benutzt. Die Käse wird in runden Laiben von mehreren kg geliefert. In diesem Jahr konnte ich nur Schweizer „Raclette Käse“ in eckiger Form erhalten. Zunächst habe ich mir nicht dabei gedacht. Das Erwachen kam dann beim Essen. Der Käse hatte wenig Geschmack, obwohl er sehr gut verlief. Es fiel auch auf , dass keine schmierige, rote Rinde vorhanden war, die den Käse beim Aufschmelzprozess zusammenhält. Ich hatte einen Industriekäse (Käsezubereitung) aus der Schweiz von der Firma „Enmi“ gekauft. Die Enttäuschung war groß.
Dies veranlasste mich, einmal zu recherchieren, was es mit dem beliebten Gericht „Raclette“ auf sich hat. Das Gericht ist unter dem Namen „Bratchäs“ schon seit dem Mittelalter aus den Alpen bekannt. Wahrscheinlich hat Wilhelm Tell bereits „Bratchäs“ gegessen. Anfang des 20. JH kam dann im Rahmen einer Werbeaktion für Walliser Wein der Name Raclette (franz. von schaben, kratzen) auf. Der wirklich gute Raclette Käse wird aus silofreier Rohmilch mit einer Reifezeit von mindestens 6 -8 Monaten hergestellt. Reifezeit je länger, je besser, dies wirkt sich auf den würzigen Geschmack und das Fliesverhalten aus. Von ca. 1000 Milchbauern im Wallis liefern nur 650 Betriebe silofreie Milch. Nur der hieraus hergestellte Käse der die Herkunftsbezeichnung AOC plus genauer Produktionsort, tragen. Der Name Raclette Käse ist nicht geschützt. Daher werden heute von den großen Milchverarbeitungsbetrieben in der Schweiz insgesamt über 11.000 Tonnen p. a. hergestellt. Der mit Raclette bezeichneter Käse ist i. d. R. aus pasteurisierter Milch, mit einer Reifezeit von nur wenigen Wochen hergestellt. Er kommt mehr einem Schmelzkäse nahe und wird daher auch zusätzliche Phosphate als Schmelzsalz enthalten. Im übrigen kann man verschiedene harte Rohmilchkäse aus den Alpen, die genügend lange gelagert sind, für das Gericht Raclette verwenden. U. a. empfohlen werden folgende Sorten:

- „Cote de Charleus“ aus Frankreich
- Alpenrahmkäse aus Rohmilch, aus dem Allgäu
- Appenzeller, aus Rohmilch von Almwiesen, mind. 6 Monate alt
- Emmentaler aus der Schweiz, mind. 15 Monate gereift
- Gommer Käse aus dem Wallis (AOC)

Alle Käse, die als Raclette Käse angeboten werden, sind i. d. R Käse-Convinience Produkte, wo Vorsicht geboten ist. Beim nächsten Kauf werde ich hierauf besser achten.





Sonntag, 20. Dezember 2009

Einbruch am Kunstmarkt


Wie „Die Welt“ meldet, bleiben die großen Auktionshäuser immer öfter auf moderner Kunst sitzen. Auf diversen Versteigerungen zeitgenössischer Kunst werden um 75 % niedrigere Erlöse erzielt. Die Einnahmen betrugen bei fünf regulären großen Auktionen im diesen Jahr von Christi`s und Sotheby`s zusammen, nur noch 482,3 Mio. $, gegenüber Vorjahr von fast zwei Mrd. . Im Rekordjahr 2007 lagen die Erlöse sogar bei 2,4 Mrd. $. Dies bedeutet der Wert für zeitgenössische Kunst ist erheblich eingebrochen. Von einer sicheren Geldanlage kann keine Rede mehr sein.


Auch  die Nachfrage bei hiesigen Künstler ist rapide zurückgegangen, was die Kunstschaffenden noch stärker in Bedrängnis bringt. Ein Ende der Kunst-Baisse ist nicht abzusehen.



Samstag, 19. Dezember 2009

Restaurant Hannappel, Essen

Nachdem im Sommer das Restaurant renoviert wurde, besuchten wir es zu ersten Mal. Trotz der Vorweihnachtszeit war das Lokal an einem Donnerstagabend nur spärlich besucht. Trotzdem wurde uns ein schlechter Tisch angewiesen. Wir waren der irrigen Ansicht, die übrigen Plätze seien reserviert, zumal wir bereits um 19 h das Lokal betraten.


Es wurde ein großes Abendmenü mit 6 Gängen angeboten. Wir machten von der Möglichkeit Gebrauch, einzelne Gänge fortzulassen. Dies wiederum brachte die Küche durcheinander. Man servierte zunächst in der falschen Reihenfolge. Ein Fischgericht wurde zurückgenommen.

Die kalten Vorspeisen kamen direkt aus der Kühlung auf eiskalten Tellern auf den Tisch. Es war ein Supreme vom roten Thun und Gazpacho vom australischen Weiderind mit Avocadotörtchen. Scheinbar haben beide Vorspeisen längere Zeit in der Kühlung verbracht; so schmeckte es dann auch.

Die warmen Gerichte, Gänsestopfleber mit Pastinaken Püree und Ochsenbäcksen mit Graupen, waren ok. Der zu früh servierte Fischgang hatte wohl im Wärmeschrank aushalten müssen und war entsprechend fest geworden. Ich glaube nicht, dass unserer Gerichte, dem eigenen Anspruch auf Qualität dem sterneverdächtigem Restaurant Hannappel genügt. Schade, die Speisenkarte, die kleiner geworden ist, ist durchaus kreativ. Man scheitert eben an Kleinigkeiten.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

"Zille" die Kneipe mit Flair


Das Restaurant Zille im Kulturzentrum ist inzwischen privat verpachtet, was der gastronomischen Leistung gut getan hat. Vorher wirtschaftete der Betrieb unter Regie der städtischen Gastronomie-Gesellschaft. Anlässlich einer Weihnachtsfeier mit über 100 Personen konnte der Gastronom zeigen was er kann. Ein umfangreiches kalt/warmes Buffet stellte jeden der Teilnehmer zufrieden. Der Service war freundlich und fleißig bemüht die Gäste zufriedenzustellen. Die Preise sind angemessen und entsprechen der guten Leistung. Ein empfehlenswertes Restaurant mit Kneipenbetrieb.

Freitag, 11. Dezember 2009

Museum Kurhaus Kleve Ausst. Alex Katz



Das Kurhaus Kleve mit seiner Matarè Sammlung als Dauerausstellung, hat viele Freunde vor Allen auch in den Niederlanden. Matarè war der Lehrer von Beuys, einem berühmten Sohn der Stadt, der u. a. jahrelang ein Atelier in den Räumen des ehemaligen Kurhauses unterhielt.


Aktuell wird bis zum 2-2-2010 eine „Alex Katz“ Ausstellung gezeigt. Katz, Jahrgang 1927, ist eine Ikone der Pop Art aus den USA. Hier in Deutschland ist er weniger bekannt. Gezeigt werde ca. 40 Bilder meistens großformatig, aber auch seine „Cut-outs“. Seine Malweise ist plakativ, sparsam in den Farben, die über eine wenig abgestufte, pastellartige Skala verfügt. Im 2. OG wird ein 20 minütiger Film gezeigt, wie ein großformatiges Bild „Januar“ in 5 Stunden entsteht. Wer sich für Maltechnik interessiert, sehensswert. Die Ausstellung lohnt sich zu besuchen, vor allem wer das architektonisch reizvolle Museum noch nicht kennt.

Montag, 7. Dezember 2009

Stadtpark Bochum Restaurant "Orangerie"

Nachdem das Restaurant durch die lange Krankheit des früheren Chefs Lensing nicht mehr gut besucht war, scheint sich dies mit dem neuen Koch Michael Hau seit April deutlich geändert zu haben. Wir besuchten das Restaurant seit langer Zeit wieder und waren angenehm überrascht. Das fünf- Gang Menü zu 58,- €, war uns für den Abend zu groß, so dass wir uns aus der Karte ein kleines Abendessen selbst zusammen stellten. Die meisten Gerichte waren auch in dem Menü enthalten.


Gruß aus der Küche: dreierlei vom Lachs, Tatar, gebeizter und roher Lachs. Exzellent frisch. Es werden drei Suppen angeboten. Wir wählten eine Pastinaken suppe zu 8,50 € und eine Rote Beete Brühe zu 9,-- €. Die gebundene Pastinaken suppe war vollmundig und wurde mit einer Einlage von gebratener Entenstopfleber serviert. Bei der Gemüsebrühe kam der frische Geschmack der Rote Beete voll durch, mit Gewürzen war man sparsam.

Unsere Hauptgänge waren eigentlich Zwischengerichte, daher von der Menge her genau das Richtige für ein Abendessen. Kaninchenrückenroulade gewickelt in Speck, gefüllt mit Blutwurst, an Steckrübenscheiben, süß-sauer mariniert zu 16,-- €. Warmer Rehrückensalat (fünf fingerdicke Scheiben) mit Pastinaken- und Birnenschnitzel zu 16,-- €. Beide Gerichte wurden lauwarm serviert, das Fleisch war unerhört zart und auf den Punkt gegart.

Zum Nachtisch genehmigten wir und je ein vorweihnachtliches Dessert: Lebkuchentörtchen mit Spekulatiusschaum zu 10,-- € und ein kleiner Pumpernickelauflauf mit Zimtsauce und Birneneis zu 9,-- €. Beides sehr leicht und nicht übersüßt. Unser kleines Menü war sterneverdächtigt. Sehr zu empfehlen.

Samstag, 5. Dezember 2009

Museum Kolumba, Köln


Ich hatte Gelegenheit, das Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistum Köln, zu besuchen. Wenn ich geglaubt hätte, diese Institution ist ein verstaubtes Kirchenmuseum, so war ich völlig falsch gewickelt. Im Gegenteil, ich habe ein einzigartiges modernes Museum vorgefunden, was ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet habe. Das Gebäude/Neubau wurde nach langer Planungszeit von dem bekannten Architekten Peter Zumthor 2007 errichtet. Der Bau steht auf der spätgotischen Ruine der im Krieg zerstörten Pfarrkirche St. Kolumba. Der Bau ist in unerhörter Schlichtheit weitgehend in Sichtbeton errichtet worden. Die Lage, mitten in der Innenstadt in Sichtweite des Doms. Leider ist keine Literatur zu dem einmaligen Bauwerk erhältlich, noch nicht einmal Postkarten des Gebäudes kann man im Museumsshop kaufen.
Passend zum modernen Äußeren ist die bischofhöfliche Sammlung der Gegenwartskunst zusammen mit den Schätzen des Mittelalters in lichten und hohen Räumen ausgestellt. Es ist überhaupt kein Vergleich mit ähnlichen Ausstellungen z. B. in Paderborn zu ziehen. Hier wird neue Kunst mit alter Kunst in einer Form präsentiert, so dass alle Exponate nur gewinnen. Der Besuch der Ausstellung ist ein ästhetischer Genuss, den ich jedem nur empfehlen kann. Achtung: das Museum öffnet erst um 12 h mittags.