Dies veranlasste mich, einmal zu recherchieren, was es mit dem beliebten Gericht „Raclette“ auf sich hat. Das Gericht ist unter dem Namen „Bratchäs“ schon seit dem Mittelalter aus den Alpen bekannt. Wahrscheinlich hat Wilhelm Tell bereits „Bratchäs“ gegessen. Anfang des 20. JH kam dann im Rahmen einer Werbeaktion für Walliser Wein der Name Raclette (franz. von schaben, kratzen) auf. Der wirklich gute Raclette Käse wird aus silofreier Rohmilch mit einer Reifezeit von mindestens 6 -8 Monaten hergestellt. Reifezeit je länger, je besser, dies wirkt sich auf den würzigen Geschmack und das Fliesverhalten aus. Von ca. 1000 Milchbauern im Wallis liefern nur 650 Betriebe silofreie Milch. Nur der hieraus hergestellte Käse der die Herkunftsbezeichnung AOC plus genauer Produktionsort, tragen. Der Name Raclette Käse ist nicht geschützt. Daher werden heute von den großen Milchverarbeitungsbetrieben in der Schweiz insgesamt über 11.000 Tonnen p. a. hergestellt. Der mit Raclette bezeichneter Käse ist i. d. R. aus pasteurisierter Milch, mit einer Reifezeit von nur wenigen Wochen hergestellt. Er kommt mehr einem Schmelzkäse nahe und wird daher auch zusätzliche Phosphate als Schmelzsalz enthalten. Im übrigen kann man verschiedene harte Rohmilchkäse aus den Alpen, die genügend lange gelagert sind, für das Gericht Raclette verwenden. U. a. empfohlen werden folgende Sorten:
- „Cote de Charleus“ aus Frankreich
- Alpenrahmkäse aus Rohmilch, aus dem Allgäu
- Appenzeller, aus Rohmilch von Almwiesen, mind. 6 Monate alt
- Emmentaler aus der Schweiz, mind. 15 Monate gereift
- Gommer Käse aus dem Wallis (AOC)
Alle Käse, die als Raclette Käse angeboten werden, sind i. d. R Käse-Convinience Produkte, wo Vorsicht geboten ist. Beim nächsten Kauf werde ich hierauf besser achten.