Peter Krauskopf hatte sich größte Mühe gegeben, das Gastmahl Rheinisch ebenso zu einem Erfolg zu führen, wie seine bisherigen Slow Food Veranstaltungen im Rahmen RUHR.2010. Das Menü war recht gut zusammengestellt: eine Fischvorspeise basierend auf Rheinaal, Zwischengericht: Grafschafter Schnecken, Hauptgericht: Sauerbraten mit Rotkohl und Kartoffelklos, Dessert Varianten. Vorweg ein Glas Cidre aus rheinischen Äpfeln und Matjestatar.
Die Vorspeise bestand aus Mousse und Räucheraal Pastete. Die Pastete schmeckte zu kräftig nach Räucheraal, was für mich grundsätzlich eine Delikatesse ist, allerdings nur im naturzustand. Das Mousse war nichts sagend. Die Schnecken im Gemüsebett, eine schmackhafte Idee und sicherlich eine Kreation des Hauses.
Eine Enttäuschung war der Sauerbraten mit Rotkohl. Laut Peter bezieht man sein Fleisch von dem Spitzenschlachter Tönis, der für höchste Qualität bekannt ist. Das Fleisch war leider zäh und trocken. Es ist mir ein Rätsel, wie der Eurotoques Chefkoch Peter Höppeler so etwas schafft. Wahrscheinlich hat man sich auf die elektronische Einstellung eines Convektomaten verlassen. Die süßsaure Sauce enthielt keine Rosinen, was eigentlich den Unterschied zwischen rheinischer und westfälischer Art ausmacht. Der Rotkohl war ohne Pfiff zubereitet. Es fehlte ein Geschmackshäubchen, wie sie z.B. durch mit gekochte Äpfel oder Preiselbeeren erreicht wird.
Das Dessert hat dann wieder versöhnt, auch die Getränke waren zufriedenstellend. Der Service lies leider auch zu wünschen übrig. Dennoch ein angenehmer Abend im Kreis der Slow Food Gemeinde.
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Schade, daß der Küchenchef diese Gelegenheit, sich bei Slow Food zu präsentieren, nicht genutz hat.
AntwortenLöschenDafür leben dieser Schreiberling und seine Frau hier vor Ort streng nach SF-Regeln! es geht! Und zwar gut!
Vorweg: Der niederrheinische Cidre war sehr erfrischend und natürlich, vielleicht etwas zu süß.
AntwortenLöschenGruß aus der Küche: Gut abgeschmecktes Matjestatar mit Zwiebeln, Ei und Schnittlauch
Vorspeise: Mir gefiel die Pastete mit dem Räucheraalkern und der Lachsforellenpate sehr gut.
Die Mouse war mächtig, fettig un langweilig, hier fehlte etwas Säure (z.B.gepämpfter säuerlicher Apfel) der Merreticch war leider zu mild und kam gegen die gahltvolle Mousse nicht an.
Zwischengericht: Die Schneckensuppe war ohne schneckeneinkage und zu Estragonlastig (erinnerte mich von der Würze fast an ein katholisches Hochamt). Schnecken waren überraschend groß und ganz ok, dem dreifarbige Kartoffelpüree fehlte es eindeutig an Charakter.
Hauptspeise: Der Sauerbraten war untypisch,trockene dünne Scheiben statt löffelweichen Stücken, ich hatte Rosinen in der Sauce, der Knödel war extrem trocken und bei dem Rotkohl bin ich der gleichen Meinung wie der Autor.
Dessert: Die Birnenmousse war fantastisch ausgewogen und die Kombination aus Birne und Minze war neu für mich aber übereugte absolut. Das Schokoküchlein war locker und aromatisch, bloß die obere Schicht war geschmacklos und sandig.
Servicebei mir: ein bier vergessen, ein Wasser falsch aufgeschrieben, kei Alt oder Kölsch zum rheinischen Menu, bei Frage nach offenen Weinen gab es nur die Antwort " weißwein und Rotwein" weitere Kenntnisse fehlten. Keine Kartenzahlung bei so einem großen Haus ungewöhnlich.
Herr Höppelerließ sich leider nicht blicken (bei über 30 Teilnehmern).
Aufgrund der angenehmen Gespräche in unserer Runde war es trotzdem ein schöner Abend.