Sonntag, 15. August 2010
Weißkohl ein überraschendes Gericht
Viele wissen, dass ich mich für die Bürgerliche Küche der Vergangenheit interessiere, zumal ich sie in guter Erinnerung habe. Heute wird diese Küche im allgemeinen abgelehnt als zu schwer und ungesund. Ein wichtiger Grund der Ablehnung ist die Sparsamkeit in der schlechten Zeit im und nach dem Krieg. Unsere Mütter haben deshalb nicht so schmackhaft gekocht, da es ihnen an den einfachsten Zutaten, wie Fett, Fleisch oder auch Gewürze mangelte. Das ist Vergangenheit. Uns fehlt es heute an nichts mehr, traditionelle Gerichte raffiniert und schmackhaft zu kochen.
Ein kleiner Weißkohl auf der Brotmaschine oder von Hand in Streifen schneiden, in einem Schmortopf angeräucherte Mettwurst und Zwiebeln mit einem kleinen Teelöffel Zucker und Schmalz anbraten/karamellisieren. In das Fett Gewürze wie Kreuzkümmel, Senfsaat, Bockshornklee, Nelke, Piment usw. geben. Wenn vor Allem ungemahlene Gewürze ins Fett gegeben werden, verbindet sich deren Geschmack besser, die leicht gegebene Penetranz wird genommen. Den gewaschenen Weißkohl auffüllen, mit trockenem Weißwein ablöschen, Lorbeerblatt, salzen, pfeffern, auf reduziertem Kochfeld ca. 45 Min. langsam schmoren. Mit grünem Weintraubensaft (Verjus) oder Fruchtessig nach Geschmack ansäuern.
Gequetschte Pellkartoffeln mit Sahne und einem Stich Butter unterziehen. Dazu kann noch gebratene Blutwurst, Würstchen oder Panhas gereicht werden.
Wichtig ist die nicht zu lange Garzeit und das Unterziehen der Pellkartoffeln mit Sahne und Butter. Die Kartoffeln also nicht mit kochen lassen. Dies empfiehlt sich übrigens für alle „durcheinander“ gekochten Rezepte. Der Geschmack ist dann frischer.
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Könnte ich heute bei dem Regen gut und gerne verspeisen. Die säuerliche Note gefällt mir besonders dabei.
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