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Mittwoch, 6. Januar 2010

Sylvesterurlaub, eine verpasste Chance


                            Buffet Service: Garnelen  Chin.          Filetsteaks, Jakobsmuscheln 

Seit einigen Jahren fahren wir zu Sylvester an die See, wobei wir öfter das Hotel und die Insel wechseln, um Abwechslung zu haben. So landeten wir zum ersten Mal in dem Strand- beziehungsweise Sporthotel Georgshöhe auf Norderney. Es gehört zu den besseren Hotels auf der Insel und hat einen entsprechenden Anspruch. Dass wir zur falschen Zielgruppe gehörten, merkten wir spätesten,s als wir im TV die Sender Arte und 3SAT einstellen wollten. Auf Rückfrage bei der Rezeption erfuhren wir, dass die Hotel-Gaste an solchen Sendern kein Interesse habe, dafür bevorzuge man die mehrere 1000 qm große Wellnessanlage mit Fitnessräumen, sechs Saunen und drei Meerwasser Schwimmbädern. Eine Bibliothek ist natürlich unter diesen Umständen auch überflüssig.


Das Sylvesterdinner wurde groß angekündigt. Die Menükarte versprach Einiges, der Preis auch. Das Dinner war in vier Vorspeisen, die am Tisch serviert wurden, und den Hauptgerichten als Buffet geteilt. Die Vorspeisen Coquilles St. Jaques, Thunfisch Sashimi, Reh Consommè und gebratenes Skreifilet (Winter-Kabeljau von den Lofoten) waren bestens und entsprachen hochklassiger Hotelküche. Das Dilemma entstand mit dem Buffet, das ebenfalls sehr vielseitig und reichlich war.

Beispiel Muscheln St. Jaques: im Service hervorragend, an der Grillbar waren die Muscheln eigentlich nur Eiweisversorgung, oder Piccata vom Heilbutt war nur panierter Fisch, ohne jeden Gourmet-Charakter. Die übrigen Gerichte waren in großen Warmhaltebehältnissen gespeichert, ohne Bezeichnung. So schöpften viele Gäste die geschmorten Kalbsbäckchen in Barolosauce über Bouillonkartoffeln, die direkt daneben standen. Schlussfolgerung: die besten Gerichte verlieren sowohl im Geschmack, als auch im Gesamteindruck, wenn sie kantinenartig präsentiert werden. Dem Hotelier, Herrn Sigges, scheint dieser Zusammenhang auch aufgefallen zu sein. Zum nächsten Sylvester wird es kein Buffet mehr geben.

Zur Ehrenrettung sei gesagt: das abendliche Menü war durchweg gut und wechselhaft. Jeden Tag ein Fischgang, leider jedoch immer aus der Pfanne. Es fehlten auch regionale Spezialitäten, wie Lamm oder Labskaus oder sautierter Schellfisch. Auch diese Gerichte sind nichts für den Durchschnitts Gast.

Wer an Wellness und sportlicher Betätigung interessiert ist, wird sich im Hotel wohlfühlen. Kulturelle- und Gourmet- Ansprüche sollten allerdings, zu mindestens den Urlaub zurückgestellt werden.


                                          Sporthotel Geogshöhe, Norderney

1 Kommentar:

  1. Aber es hat doch geklappt, das mit den Fotos! Glückwunsch!
    Zum Hotel und dem Essen enthalte ich mich einer Stellungnahme, da Ihrem Kommentar nichts hinzuzufügen ist.

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